
WINTERREISE - op. 89 (D911) Franz Schubert

„Mir gefallen diese Lieder mehr als alle, und sie werden euch auch noch gefallen …“ Franz Schubert
Gegen Ende seines kurzen Lebens vollendete Franz Schubert einen Zyklus von 24 Liedern nach Gedichten von Wilhelm Müller. Er starb 1828 mit nur 31 Jahren in Wien. Wohl ahnte er nicht, dass diese Liedersammlung, mit der er zunächst seinen Freundeskreis irritierte, weltbekannt werden sollte. Aus den Erinnerungen Josephs von Spaun geht hervor, dass Schubert in seiner letzten Lebensphase sehr düster schien. Er trat eines Tages mit der Nachricht an ihn heran, er wolle seinen Freunden „eine Reihe schauerlicher Lieder vorsingen“ und fügte hinzu, „ich bin begierig zu sehen, was ihr sagt“. Franz von Schober hätte nur der „Lindenbaum“ gefallen. Obwohl der Zyklus keiner strengen Handlung folgt ergeben sich durch Bilder und Assoziationen eine zusammenhängende Seelenwelt in der sich ein Wanderer, wir wissen nicht woher er kommt, noch was ihn zum Aufbruch bewegt, findet. „Habe ja doch nichts begangen, dass ich Menschen sollte scheun‘?“, fragt er sich auf seinem Weg durch eine starre und skurrile Winterlandschaft.
Als faszinierter Lied-Interpret beschäftigt sich Martin Lechleitner intensiv mit der historisch-informierten Aufführungspraxis des Liedgesangs der Frühromantik. Sein Interesse am Leben im Wien der 1820er Jahre und die Neugier am Aufspüren unerwarteter Parallelen bilden seinen Zugang zu diesem Werk. Inspirationsquelle ist einmal mehr seine eigene Heimat, deren Landschaft zweifelsfrei Schauplatz der Winterreise sein könnte. Die tiefsten Felsengründe, die verschneiten Höh‘n, der Brunnen vor dem Tore oder die Weiser an den Wegen – allgegenwärtige Bilder. Gemeinsam mit der gefragten Liedbegleiterin Annette Seiler portraitiert er das Schicksal des enttäuschten Vertriebenen, der wandernd seine verlorene Liebe reflektiert und in der Natur eine Spiegelung seines zerrissenen Inneren zu finden sucht.
Das Duo konzertiert mit einem Hammerflügel von 1830 des Wiener Klavierbauers Joseph Simon aus dem Besitz der Pianistin, der den Originalklang Schuberts zum Leben erweckt.
Austauschprojekt mit dem Konzertverein Imst unter der künstlerischen Leitung von Michael Raeber-Köck.
16. Februar 2025, 17:00 Uhr - Stadtsaal Landeck
20. Februar 2025, 19:30 Uhr - Stadtbühne Imst
Vielen Dank dem Veranstaltungspaten Volksbank Tirol.
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